Die Geschichte Buchenwalds
Entrance to Buchenwald; Fotograf Francis D. Killin; nach dem 11.04.1945; Fotoarchiv Buchenwald
Am 15. Juli 1937 trafen die ersten Häftlinge auf dem Ettersberg bei Weimar ein. Bis 1945 entstand hier das größte Konzentrationslager innerhalb des Deutschen Reiches. Zu den Inhaftierten zählten Widerständler, Vorbestrafte, Zeugen Jehovas, vereinzelt auch Homosexuelle sowie ab 1938 verstärkt Sinti, Roma und Juden. Mit Beginn des Krieges stieg die Zahl der Häftlinge rapide an. Die SS ermordete Entkräftete mittels Injektionen und schickte Kranke in die Tötungsanstalten der Euthanasie. Es begann der Massenmord an sowjetischen Kriegsgefangenen. Das Lager wurde zunehmend auf die Bedürfnisse der deutschen Kriegswirtschaft ausgerichtet, und Häftlinge – hauptsächlich aus Polen und der Sowjetunion – wurden an die Rüstungsindustrie vermietet.
Das sogenannte Kleine Lager von Buchenwald wurde in den Monaten vor der Befreiung zur Todeszone, wo allein zwischen Januar und April 1945 etwa 6.000 jüdische Häftlinge starben. Am 11. April 1945 befreiten amerikanische Truppen das Lager. Insgesamt waren in Buchenwald über 275.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert, von denen nur etwa jeder Dritte überlebte.
Heute erinnert es an das Schicksal der politischen Häftlinge.
Das Mahnmal
Fotograf Ernst Schäfer; Juli 1958; Fotoarchiv Buchenwald
Das weithin sichtbare Mahnmal Buchenwald ist die Grabstätte von Tausenden von KZ-Häftlingen und heute das größte Denkmal in Erinnerung an ein nationalsozialistisches Konzentrationslager in Europa. Die monumentale Anlage entstand bis 1958 auf der Südseite des Ettersberges als Nationaldenkmal der DDR.
Die Gestaltung der Mahnmalsanlage führt die Besucher:innen nach dem Abstieg zu den drei Massengräbern, der „Nacht des Faschismus“, wieder hinauf zum riesigen Glockenturm; dem „Licht der Freiheit“. Die Architekten nutzten dafür das in der abendländischen Tradition verankerte Motiv der Auferstehung, um das Leiden und den Tod der KZ-Häftlinge als Kampf und Sieg unter der Führung der Kommunisten zu interpretieren.